Wohnungsnot beenden!

Aus dem neuen Hannoverschen Volksblatt…

Fast 80 % der Wohnhaushalte Hannovers (ca. 235.000) sind Mieterhaushalte und über 39% davon sind auf preisgünstigen Wohnraum angewiesen (Bedarfsgemeinschaften, Wohngeldbezieher, Studierende, Niedrigverdiener, Obdachlose)

Der Anteil der Mietwohnungsangebote in den unteren Preisklassen ist rückläufig. Im Zeitraum 2012 bis 2017 wurden nur 1,7% aller Mietwohnungen für unter 6 Euro/qm angeboten.

Der Anteil der Belegrechtswohnungen am Gesamtwohnungsbestand, in die die Stadt Bedürftige vermitteln kann, ist ebenfalls rückläufig – heute noch 6,5% (19.127 WE).

Was ist das für eine Stadtverwaltung, die ihre städtische Wohnungsgesellschaft Hanova nicht daran hindert, städtische Wohnungen an den Immobilienkonzern Vonovia zu verkaufen, wie kürzlich geschehen im Heideviertel?

Was ist das für eine „Genossen“schaft Gartenheim, wo der Vorsitzende Haese vom BGH sein Urteil gegen dauerhafte Belegrechte bekommt und frohlocken darf: „ich kann endlich mein Eigentumsrecht ausüben … gegen das Durchgriffsrecht der Stadt … durch dauerhaft festgelegte Mieten schmälert sich die wirtschaftliche Tragfähigkeit ..“ ?

Ursachen für den Wohnungsnotstand sind

– die „ortsübliche Vergleichsmiete“, die sich an den teuersten Mieten, den Neuvermietungen, orientiert und

– die „marktübliche Rendite“ (Profit)

Bei einem Altbau, bei dem alle Kredite für die Finanzierung der Baukosten und den Kauf des Grundstücks seit Jahrzehnten abbezahlt sind, fallen nur die laufenden Kosten an. 61% sind der Profitanteil, der den Großteil der Miete ausmacht.

Grundstücke haben mit den Kosten überhaupt nichts zu tun. Es sind die gestiegenen Ertragserwartungen aus der Miete, die sich in den Bodenpreisen spiegeln. Die erzielbare Miete macht den Grundstückswert aus.

Daher gehören Grund und Boden in Gemeineigentum und Hauseigentümer können dann Erbbaupachtrechte erhalten.

Wie ehrlich meinen es die Grünen in Hannover (OB Onay und KollegInnen), die im Wahlkampf richtige Forderungen stellen?

„Wir wollen, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzt, Flächen sollen für einen Bodenfond angekauft werden, aus dem nur noch Flächen für Erbpacht vergeben werden.

Wir brauchen eine gemeinwohlorientierte städtische Wohnungsbaugesellschaft, die mit öffentlichen Geldern städtische Wohnungen baut.“

Die DKP präzisiert:

Wenn die Hanova mit öffentlichen Geldern städtische Wohnungen baut, müssen bei der Berechnung der sogenannten „Kostenmiete“ die „Kapitalkosten“ wegfallen!