Rede zum Geburtstag der Roten Hilfe!

Wir dokumentieren hier in voller Länge das gemeinsame Grußwort der SDAJ Hannover und der DKP Hannover an die Rote Hilfe, die in Hannover gestern ihr 20jähriges Bestehen gefeiert hat:

„Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

es gibt nicht viel zu feiern in diesem Jahr. Wenn Faschisten, von der Leine gelassen, morden. Wenn Polizeigesetze uns alle – von der antikapitalistischen Aktivistin, über den streikenden Arbeiter, bis zum Fußballfan – als sogenannte Gefährder polizeilicher Willkür ausliefern. Wenn das Kapital die höchstselbst verursachte nächste Wirtschaftsflaute wittert und nach österreichischen Verhältnissen und der 60-Stunden-Woche geiert. Wenn die NATO das 2%-Ziel auslobt und der deutsche Militarismus eigentlich gar kein Stichwort braucht, um sich um Aufrüstung zu bemühen, auf dass der deutsche Imperialismus wieder mit dem Gewehr Töne angeben kann in der Welt.
Überall das können weder der Einheitssermon der vergangenen Woche, noch das Abfeiern der undemokratischen und neoliberalen Troika-EU im Zuge der Wahlen in diesem Frühjahr hinwegtäuschen.
Aber dass es wenig zu feiern gibt, heißt nicht, dass es nichts zu feiern gibt: 20 Jahre Rote Hilfe in Hannover! Es gibt sie noch, trotz der Bestrebungen von Seehofer und Co., sie zu verbieten. Es gibt sie, genauso wie es die praktische Solidarität unter den Linken noch gibt – daran hat sich die Rote Hilfe seit ihrer Erstgründung 1924 mitverdient gemacht. Und es gibt dadurch in all der Existenzangst und der Abwehrkämpfe gegen den allgemeinen Rechtsruck noch den Vorschein auf eine bessere, eine ausbeutungs- und unterdrückungslose Gesellschaft.
Seit 20 Jahren leistet die Rote Hilfe in Hannover mit ihrer praktischen Arbeit einen wichtigen Beitrag, dass die Perspektive, die Welt nicht einfach interpretiert, sondern verändert werden muss, auf der Tagesordnung bleibt.
Wir, die Deutsche Kommunistische Partei und die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend wünschen der Roten Hilfe „Happy Birthday!“ und viel Kraft für die politische Arbeit von morgen, von der wir hoffen, dass wir sie gemeinsam und in Solidarität angehen werden! Rotfront!“

Hannover, 11.10.2019

Nicht wegsehen – nicht schweigen!

Solidarität gegen rechten Terror zeigen!

Neonazis haben erneut eine Morddrohung gegen David Janzen, den Sprecher des ,Bündnis gegen Rechts Braunschweig‘, ausgesprochen: An die Eingangstür des Mehrfamilienhauses, in dem er mit seiner Familie wohnt, wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag Aufkleber der Nazi-Gruppe namens ,Kampf- und Sportgemeinschaft Adrenalin Braunschweig‘ geklebt sowie „Wir töten dich! Janzen“ geschrieben.

David Janzen lässt sich zum Glück nicht terrorisieren und erklärte am Sonntag:

„…Die Neonazis machen also weiter wie bisher. Und die Behörden sind offensichtlich nicht in der Lage, deren andauernden Bedrohungen gegen mich und andere zu beenden. Auch die Beamten, die heute morgen die Schmierereien aufgenommen haben, schienen diese zunächst nicht besonders ernst zu nehmen. […] Ich habe nach den Drohungen in den letzten Tage von vielen Menschen große Solidarität und Zuspruch erfahren und möchte mich dafür bedanken! Dass bestärkt mich darin, mich nicht einschüchtern zu lassen, mich weiter antifaschistisch zu engagieren und zu rechten Aktivitäten, Strukturen und Netzwerke zu recherchieren und diese aufzudecken.“
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Tag des Widerstands – Tag des Gedenkens

Gedenkstunde am Mahnmal für das ehemalige Gerichtsgefängnis Hannover

Am 8. Mai feiern wir die Befreiung vom Terror des Deutschen Faschismus, der viele Millionen Todesopfer gefordert hat. Die Nazi-Herrschaft begann mit der Zerschlagung des antifaschistischen Widerstands, den besonders Angehörige der Parteien und Organisationen der Arbeiterbewegung geleistet hatten. Polizei und Justiz dienten dabei dem Faschismus in großen Teilen als willige Helfer. Das Mahnmal für das ehemalige Gerichtsgefängnis am Raschplatz ist dafür ein Symbol. Wir gedenken dort aller Opfer der Nazi-Justiz.

Eine große Zahl der Träger des faschistischen Justizterrors kam jedoch bald nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wieder in Amt und Würden. Ihre „Erfahrung“ wurde gebraucht, um besonders den Widerstand gegen die Wiederaufrüstung dieses Staates im Rahmen der NATO zu brechen. Viele Kommunisten und Pazifisten wurden von ihnen erneut in die Gefängnisse geschickt. So kamen manche erneut in das Gerichtsgefängnis Hannover. Auch denen gilt unser Gedenken.

Montag, 9. Mai 2016, 16:30 Uhr
Mahnmal Gerichtsgefängnis Hannover
Lister Meile/Ecke Hamburger Allee, Hannover