Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2016

Im Jahr 1909 streikten in New York 20 000 Näherinnen zwei Monate erfolgreich für bessere Löhne. In Kopenhagen beschloss 1910 darauf hin die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz auf Initiative der deutschen Delegierten Clara Zetkin, die Einführung eines jährlichen Inter-nationalen Frauentages. Der erste Internationale Frauentag fand im März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Seit 1922 wird der Internationale Frauentag weltweit am 8. März gefeiert. Die zentrale politische Forderung des ersten Frauen-tages 1911 war das Wahlrecht für Frauen, also die politische Gleichberechtigung..

Heute geht es um Gleichstellung in Politik, Wirtschaft, Beruf und Gesellschaft. Die bürgerlichen Parteien haben dabei neuerdings die Frauenquote in den Vor-ständen und Aufsichtsräten ent-deckt. Als ob ein weibliches Management Garant für mehr soziale Gerechtigkeit in den Betrieben ist. Aber auch unter weiblicher Führung funktionieren Aktiengesellschaften nach dem Profitprinzip, das ist weder weiblich noch männlich, sondern kapitalistisch.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bedarfsgerechte Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für alle Kinder sind erforderlich. Außerdem müssen neue Arbeitszeitmodelle her: von der Arbeitszeitverkürzung auf Wunsch der Beschäftigten über flexible Arbeits-zeiten nach den jeweiligen individuellen Lebenslagen bis zu vom Betrieb finanzierten Qualifizierungszeiten für die berufliche Weiterentwicklung.