Das neue Hannoversche Volksblatt Mai Ist da!

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… und schon in den ersten Briefkästen. 8000 Blätter sollen unters Volk gebracht werden.  Schwerpunkte der Maiausgabe sind das Ihme-Zentrum, der Steintorplatz und die Auswirkungen der EU auf den Arbeitsmarkt in Hannover.

Wer kein HVB in seinem Briefkasten vorfindet, kann sich eins am Kampftag der Arbeiterbewegung abholen und uns gleich begleiten: am 1. Mai geht es um 10:00 Uhr am Freizeitheim Linden los. Auch an unserem Infostand an der Goseriede könnt ihr das Volksblatt, die neue UZ und das EU Wahlprogramm abholen  Persönlichere Möglichkeiten, eines unserer Blätter in die Hand zu bekommen, bestehen auch jeden roten Freitag ab 16:00 Uhr in unserem Büro sowie an unserem Info-Ständen am 29. 04. auf der Limmerstraße (Höhe Haltestelle Küchengarten, von 17:00–19:00 Uhr), auf dem Wochenmarkt in Stöcken am Samstag den 11. 5. ab 9:30 Uhr oder in der Nordstadt (Datum folgt).

Wir sehen uns auf der Straße!!!

Hier könnt ihr unser Hannoversches Volksblatt auch online lesen:  Mai 2019

Manege frei im Zirkus Ihme-Zentrum!

Ihmezentrum

Wer sehen möchte, was die Ergebnisse von Banken und weltweit agierenden „Investoren“ sind, gepaart mit einer verantwortungslosen Städtepolitik, die meint, dass Kapital und Profit die Heilsbringer einer Stadtentwicklung seien, sollte einen Blick auf das Ihme-Zentrum in Hannover werfen.

Die Stadt Hannover zog sich 1970 aus der Planung und damit aus der Verantwortung heraus. Darauf folgte eine Investment-Gruppe der anderen.

Der neue Mann im „Zirkus Ihme-Zentrum“ ist jetzt Lars Windhorst. Zurück in der Manege nach zwei Pleiten und mehreren Anklagen wegen Betrugs und Veruntreuung, aus denen er sich freigekauft hat bzw. mit Bewährung davongekommen ist. Seine Partner und Förderer schätzen sein „Chancen-Risiko-Verhältnis“, sprich seine Bereitschaft, ein hohes Risiko bei Anlagen etc. einzugehen.

Als Chef der Sapinda-Gruppe möchte er nun der Intown ihre rund 80 Prozent der Anteile am Ihm

e-Zentrum abkaufen. Die Chancen stehen gut. Lars Windhorst wusste im Ratsausschuss zu überzeugen: In klar kalkulierender Weise trug er die alten Ideen seiner Vorgänger vor. Alle Verträge,  die mit Intown abgeschlossen wurden, sollen weiter Bestand haben. Der Unterschied? Das Innovative? Die Sapinda-Gruppe will mehr Geld investieren. Das gefällt. Kritische Fragen der Ratsherren blieben aus. Eine Frage hätte z.B. sein können, ob es bei der geplanten „Revitalisierung“ des Ihme-Zentrums bis 2022 bleibt? Die Stadt hatte dafür zuletzt im Gegenzug ihren Mietvertrag um 18 Jahre verlängert (mit Kosten von mindestens 2.000.000 Euro pro Jahr).

Die Stadt Hannover hat die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, wieder auf unbestimmte Zeit abgegeben und das Wohl und die Interessen der Bürger, der Eigentümer, der Mieter in die Hand einer Spekulationsfirma gelegt, für die das Ihme-Zentrum nur „einen Investitionsanteil von unter 5% ihres Investitionsvolumens“ darstellt (Zitat-Quelle: NP, 22.03.’19). Weiterlesen „Manege frei im Zirkus Ihme-Zentrum!“

Ihme-Zentrum – Investitionsruine als „Stadt in der Stadt“?

Als 1974/75 das Ihme-Zentrum errichtet wird, ist es doppelt so groß, wie in der ursprünglichen Planung von 1967 vorgesehen. Die damaligen Investoren, die Norddeutsche Landesbank (NordLB) und die Westdeutsche Landesbank (WestLB) verfolgten die Strategie des unbegrenzten Wachstums, auch des Profitwachstums.

Das ursprüngliche Konzept hieß „Stadt in der Stadt“ und sah eine Mischung von Wohnungen, Büros, Läden und Parkflächen vor. Kern war eine so genannte Shopping-Mall (Einkaufspassage) im ersten Zwischengeschoss, die man aus den USA nachahmen wollte. Kommerzieller Kern war ein Einkaufszentrum, aber nacheinander schlossen HUMA (1989), dann Allkauf und schließlich Saturn (2002); die Einkaufspassage war tot, das Konzept gescheitert.

Schließlich entledigten sich die Verantwortlichen aus Kommunal- und Landespolitik des Problems, indem sie im Jahr 2000 die Immobilie dem bayrischen Spekulanten Engel überließen. Der verkaufte mit Gewinn 2006 weiter an den internationalen Immobilieninvestor Carlyle-Group, die meldete 2009 für das Ihme-Projekt Insolvenz an. Schließlich ersteigert 2016 ein international tätiger israelischer Immobilienspekulant mit Firmensitz in Zypern das Ihme-Zentrum, das einen Schätzwert von nur noch 50 Millionen Euro hat, zu einem Schnäppchenpreis von 16,5 Millionen. Die Einnahmen aus den Wohnungsvermietungen betragen ca. 4 Millionen Euro pro Jahr, so dass der Kaufpreis nach vier Jahren schon wieder eingespielt wäre. So läuft Stadtplanung im Kapitalismus: Die Investoren haben das Sagen und den Profit. Die Stadt erbringt dafür die Vorleistungen.  Weiterlesen „Ihme-Zentrum – Investitionsruine als „Stadt in der Stadt“?“