Nach Corona-Lockdown jetzt Klima-Notstand?

Aus den Hannoversen Voksbatt September, längere Version

Als in Deutschland der nasskalte Juli in den kaum wärmeren August übergeht, geben die Massenmedien vor lauter Klimahysterie jede realistische Berichterstattung auf. Doch wird die „extreme Hitzewelle“ auch nicht wahrer, je öfter man Temperaturen von 40 Grad in Athen skandalisiert oder die Wetterkarte dunkelrot einfärbt und erklärt, es müsse unbedingt ein „Hitzenotstand“ ausgerufen werden.

Da das Wetter „klimabedingt“ so „katastrophal“ und damit ein Fall für den selbsternannten ehemaligen Virus- und neuen Klima-Panik-Experten ist, doziert Karl Lauterbach schon seit 2020, zur Bewältigung des Klimawandels seien Maßnahmen nötig, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemiebekämpfung seien:

Es können auch Einschränkungen der Freiheit sein, die indirekt kommen, indem zum Beispiel die Preise für bestimmte Dinge, die klimaschädlich sind, höher werden. (…) Und ich würde es auch nicht für ausgeschlossen halten, dass wir in der Klimakrise in eine Situation kommen, wo wir das eine oder andere tatsächlich verbieten müssen.“ (Welt-Interview vom 27.12.‘20 und phoenix persönlich vom 17.02.‘21)

Auf der Bundespressekonferenz vom 13. Juni wurden dieses Jahr dann konkretisierte „Forderungen der Ärzteschaft für Hitzeschutzpläne und zum gesundheitsbezogenen Klimaschutz an die Politik“ verkündet, die Hitzeaktionspläne für Kommunen vorschreiben will, um den „gesundheitlichen Hitzenotstand“ feststellen und den Katastrophenfall ausrufen zu können.

Prompt hat die Bundesregierung im Juli das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) verabschiedet; bis 2025 sollen bundesweit Hitzeaktionspläne erstellt werden und Maßnahmen hinzukommen, die „sowohl gut für das Klima und die Umwelt sind, als auch Vorteile durch Risikoreduktion oder Gesundheitsförderung für die Bevölkerungsgesundheit versprechen“.

Im Klartext verbergen sich dahinter Pläne, die Energiewende mit Brachialgewalt durchzusetzen und deren Kosten auf die Bevölkerung abzuwälzen, die individuelle Mobilität einzuschränken und den Menschen sogar vorzuschreiben, welche Nahrungsmittel sie zukünftig konsumieren sollen.

Das Bundesgesundheitsministerium gibt auf seiner Website für den sofortigen Hausgebrauch schon einmal nützliche Hinweise, wie man dem Hitzetod entkommen kann:

1. Regelmäßig trinken, zwei bis drei Liter, auch wer keinen Durst verspürt, am besten Wasser;

2. Anstrengungen vermeiden, vor allem zwischen 11 und 17 Uhr;

3. Im Schatten bleiben. Direkte Sonneneinstrahlung verstärkt die Hitzebelastung;

4. Wohnung kühl halten. Fenster schließen und verdunkeln. Auch aktives Kühlen hilft (z.B. mit feuchten Tüchern);

5. Leicht essen, mehrere kleine Mahlzeiten.

Diese Tipps sind ja nicht verkehrt und die meisten von uns werden sie sowieso beachten, wenn, ja wenn, es die Umstände zulassen.

Sehen wir genauer hin:

An heißen Tagen und während Hitzeperioden steigt das Unfallrisiko z.B. bei handwerklichen und industriellen Berufen, zudem kommt es nach Auswertungen der Gesetzlichen Krankenversicherung während Hitzeperioden nachweislich zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit und einem Anstieg hitzebedingter Arbeitsunfähigkeitstage (siehe Journal of Health Monitoring · 2023 8(S4) DOI 10.25646/11645 Robert Koch-Institut, S.11).

Anstatt nur zu bemerken, es sei deshalb „Besonderer Schutz von Mitarbeitenden im Gesundheitssystem erforderlich“ und vorzuschlagen „bestehende Gesetzgebung zu passiver Kühlung von Gebäuden sollte beachtet werden“, wären hier wirklich ernsthafte Maßnahmen zum Schutz der Werktätigen erforderlich: Arbeitsfrei ab 30 Grad Celsius für körperlich hart arbeitende Menschen. Aber an solche Maßnahmen denken Leute wie Karl Lauterbach nicht, weil der Lohnausgleich zulasten der Unternehmer oder des Staates gehen müsste.

Apropos Extremwetter: Im so bezeichneten Jahrhundertsommer im Jahr 2003 hatten wir hierzulande Temperaturen bis zu 37 Grad und im zweiten Jahrhundertsommer dieses Jahrhunderts, im Jahr 2018, hatten wir über fünf Monate eine Hitzeperiode mit Spitzenwerten um 39 Grad. Es ist nicht bekannt, dass diese Lagen zu einer „Hitzekatastrophe“ geführt hätten.

In der international renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet (vom 16.3.2023) zeugt eine ausführlich dokumentierte Studie von großen Unterschieden bei hitze- und kältebedingter Übersterblichkeit anhand von Daten aus 854 Städten in Europa. Danach gibt es jährlich ca. 20 000 Hitzetote und 200 000 Kältetote. In Deutschland sind es 3000 Hitzetote und 20 000 Kältetote; untersucht wurden dafür hierzulande 127 Städte.

Die Klimapolitik läuft also vollkommen verkehrt. Statt im Winter die Raumtemperaturen abzusenken und Heizen massiv zu verteuern, müssten generell Heizkosten gesenkt und Wärmestuben z.B. für Wohnungslose eingerichtet werden. Statt Hitzeschutz benötigen wir Kälteschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die mediengemachten „Katastrophen“ verstellen den Blick auf echte und sich massiv verschärfende Probleme der Profitmacherei im Gesundheitswesen. Steigende Lebensmittelpreise und damit einhergehende Mangelernährung, Arbeitsplatz- und Existenzsicherheit verschlechtern die Grundvoraussetzungen für die Gesundheit von Millionen werktätiger Menschen.

Die Verantwortlichen für diese desaströse Politik haben Namen und Adresse, sie sitzen im Bundestag und in den Konzernzentralen: Diese Leute dürfen nicht aus der Verantwortung entlassen werden.

NEIN zu den Hitze- und Klimanotstandsgesetzen dervon Lauterbach & Co!