Grippeimpfung 2020, Anspruch und Wirklichkeit

Goldene Worte aus einer Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen vom September 2020:

Die Grippe und COVID-19 haben viele ähnliche Symptome. Deshalb ist Grippeschutz während der Corona-​Pandemie doppelt wichtig – vor allem für alle, die zu einer Risikogruppe gehören. Der Aufruf lautet: „Schützen Sie sich und andere. Lassen Sie sich gegen Grippe impfen, jetzt!“

Weiter heißt es dort; „Dass ein solch breites gesellschaftliches Bündnis aus Gewerkschaften, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, der Ärzteschaft, den Krankenkassen und der Landesregierung gemeinsam für den Grippeschutz wirbt, ist ein klares Signal: Niedersachsen hält zusammen“, sagt Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. „Dieses Engagement zeigt auch: Die Grippeimpfung war noch nie so wichtig wie in diesem Jahr. Vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie ist es unser gemeinsames Anliegen, dass sich so viele Menschen wie möglich gegen die Grippe impfen lassen, vor allem die Risikogruppen.“

Die Wirklichkeit in den hannoverschen Arztpraxen ist anders. Viele Praxen haben zwar rechtzeitig Impfstoff bestellt, der ist allerdings bereits verbraucht. Die Lage im November 2020 ist so, dass die Apotheken nichts liefern können, weil auch die Pharma-Großhändler nichts mehr auf Lager haben.

Die „große Sorge“ um die Gesundheit der Bevölkerung, die im Fall der COVID-19-Epidemie von den sog. Gesundheitsministern  – in Niedersachsen Frau Reimann, SPD, auf Bundesebene Herr Spahn, CDU – öffentlich zur Schau gestellt wird, erweist sich an solch einfachen Vorgängen als hohle Phrase. Merkel, Scholz, Spahn, Weil und Reimann stellen sich als die großen Macher dar, die in der „Coronakrise“ alles im Griff haben. Mit leichter Hand verfügen sie Dutzende sog. Coronamaßnahmen, die tief in die Grundrechte der Bevölkerung eingreifen und in vielen Fällen widersprüchlich und wirkungslos sind. Aber sie sind nicht in der Lage, eine so einfache Aufgabe wie die rechtzeitige Bereitstellung von Grippeimpfstoff zu lösen.